Mit nur drei Spielern waren die Bürgstädter angereist, sodass bereits ein Sieg in einem der verbleibenden drei Einzel zum Unentschieden gereicht hätte. Leider gelang es keinem der TC-Jungen, diesen Erfolg nach Hause zu bringen.
Im Dreiereinzel konnte Till Hofmann nach einer anfänglichen 3:1-Führung nie mehr das Heft des Handels in die Hand nehmen. Lediglich ein Spiel konnte er danach noch gewinnen und unterlag – in dieser Deutlichkeit überraschend – mit 3:6 und 1:6 gegen den sehr fairen Gegner.
Der auf Nummer zwei spielende Linus Mauß sah im ersten Satz zunächst wie der sichere Sieger aus; konnte sich aber nie deutlich absetzen. Die Folge war, dass kleinere Unaufmerksamkeiten zum Ende des Satzes zur 5: 7-Niederlage führten. Im zweiten Satz machte er es dann viel besser und dominierte seinen Gegner beim 6:1. Eigentlich erwartete man, dass sich das Spiel in dieser Weise auch beim nunmehr notwendigen Match-Tiebreak fortsetzten würde. Doch der lauf- und kampfstarke Gegner ließ nicht locker und bot – wie schon im ersten Satz – Paroli. Linus konnte im Verlauf des Entscheidungssatzes nie einen größeren Vorsprung herausarbeiten. Insgesamt drei Matchbälle vergab er, ehe der Gegner seinen ersten Entscheidungsball nutzen konnte und so mit 13:11 die Oberhand behielt.
Genauso spannend war es bei den beiden erstpositionierten Spielern der Mannschaften. Hier hätte kein Zuschauer nach dem 3:6 im ersten Satz noch etwas auf den Sieg von Jonas Werner gesetzt. Zu stark und dominant war der Gegner und nie hatte man den Eindruck, als würde der Heimspieler dem noch etwas entgegenzusetzen haben. Doch nach und nach gewann Jonas Zugriff auf das Spiel und verunsicherte damit den Gegner. Den zweiten Satz konnte er dann nach hartem Kampf mit 7:6 im Tiebreak für sich entscheiden.
Im nunmehr notwendigen Match-Tiebreak sah der Grünmorsbacher zwischenzeitlich schon wie der sicherer Sieger aus, doch trotz einer 5:1-Führung konnte er das Spiel letztlich nicht nach Hause bringen. Der Entscheidungssatz schien kein Ende nehmen zu wollen und immer wieder gab es Matchbälle für beide Kontrahenten. Am Ende hatte der Bürgstädter mit 17:15 die Nase vorn und die TCler standen wieder mit leeren Händen da.
Nun musste das letzte Doppel gewonnen werden. Hier kämpften der noch frische Ferdinand Liebert und Jonas Werner aufopferungsvoll und hatten durchaus eine Siegchance. Doch nachdem der ersten Satz, mit 6:7 im Tiebreak verloren ging, machte sich eine mentale Müdigkeit breit, die – in Verbindung mit dem Verlust der Siegeshoffnung – in der inneren Aufgabe mündete und letztlich zu einer 1:6-Niederlage im zweiten Satz führte. Damit war auch die gesamte Partie mit 5:9 verloren.
Insgesamt wäre in diesem Aufeinandertreffen mit etwas mehr Glück auch ein Sieg oder ein Unentschieden möglich gewesen. Man kann aber – abgesehen vom Ergebnis – mit der Leistung der TCH-Buben gegen die durchweg um ein Jahr älteren Gegner sehr zufrieden sein.
Die Bürgstädter waren letztlich auch die verdienten Sieger, weil sie in knappen Situationen das jeweilige Momentum für sich nutzen konnten. Schade, dass noch nicht bei allen Spielern aus dem Weinort der tennisspezifische Verhaltenskodex ganz verinnerlicht wurde. Hier besteht – bei einer leistungsstarken und sonst sportlichen Mannschaft – noch Optimierungspotenzial.
Gunnar Mauß