Das hatte sich Betreuer Gunnar Mauß eigentlich anders vorgestellt. Im ersten Spiel in der neuen Altersklasse in der höchsten unterfränkischen Liga sollten die Jungen eigentlich mit einem Heimerfolg in das Abenteuer Bezirksliga starten. Das Gegenteil war leider der Fall; es gab eine verdiente, aber bittere 1:5-Niederlage gegen den TSC Heuchelhof-Würzburg, obwohl man – trotz des klar scheinenden Ergebnisses –mit etwas mehr Abgeklärtheit die Chance auf ein Remis gehabt hätte.

Riccardo Buschbaum, der nach zweijährigem Schnuppern bei anderen Vereinen zum TC Haibach zurückgekehrt ist, war in seinem Heimdebüt für seinen neuen, alten Verein chancenlos. Sein zwei Jahre jüngerer und leistungsklassenhöhere Gegner ließ ihm keine Chance und er musste mit einem 0:6 und 1:6 die Überlegenheit des Heuchelhofers anerkennen. 

Gleiches widerfuhr Ferdinand Liebert auf der Position vier. Ihm war die geringe Spielpraxis im bisherigen Frühjahr besonders anzumerken. Sein Gegner, der eine Leistungsklasse höher eingestuft war, besiegte ihn mit 3:6 und 1:6. 

Jonas Werner, an der zweiten Position gesetzt, bewies, dass man auch gegen formal höher angesiedelte Gegner gewinnen kann. Zu keiner Zeit ließ er Zweifel daran aufkommen, wer in Haibach den Ton auf dem Platz angibt. Er kämpfte seine Gegner vorbildlich nieder und siegte mit 6:1 und 6:2. Leider war das der einzige Sieg, den die U16er an diesem Tag erringen konnten. 

Eigentlich hatte man sich – wohlwissend um die Stärken der Gegner –  im Vorfeld Hoffnungen gemacht, die beiden mittleren Partien für sich entscheiden und dann mit einem starken Doppel zumindest eine Punkteteilung erzwingen zu können. 

Doch der Plan ging nicht auf. Der an Nummer drei spielende Linus Mauß konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Er war als einziger der Haibacher leistungsklassengleich mit seinem Gegner, vergab aber die große Chance, seine Mannschaft zum Ausgleich zu führen. Nach einem verschlafen Start verlor er den ersten Satz mit 3:6; gab aber zum Ende durchaus zu erkennen, dass er nicht gewillt war, die Punkte kampflos abzugeben. Zu Beginn des zweiten Satzes konnte er einen Vorsprung herausspielen. Danach ließ er sich durch seinen ständig hadernden und Selbstgespräche führenden Gegner verunsichern. Sein Opponent hatte damit den Zweck seiner offen dargestellten sowie reich an Worten und Gesten zelebrierten Gefühlsausbrüche erreicht und Linus verunsichert. Der verlor seine spielerische Linie und der Heuchelhofer hatte durch sein „cleveres Verhalten“ in Verbindung mit seinen Tennisfähigkeiten sein Ziel erreicht: Er gewann auch den zweiten Satz mit 3:6.

In den nunmehr leider bedeutungslosen Doppeln wollte man die im letzten Jahr manifestierte Haibacher Doppelstärke auf das Ziegelmehl bringen. Aber im Einser-Doppel waren Linus Mauß und Till Hofmann, die im Vorjahr noch fast 85 Prozent ihrer Spiele gewannen, mit 0:6 und 1: 6 auf verlorenem Posten.

Besser machte es das Zweier-Doppel, das schon in der Vorsaison in entscheiden Situationen für wichtige Punkte gesorgt hatte. Jonas Werner und Maurizio Lacorte waren nah am Sieg, mussten sich aber nach einem 6:2 und 2:6 im Match-Tiebreak dann doch mit 7:10 geschlagen geben. 

Trotz der 1:5-Niederlage; es wäre mehr drin gewesen. Eine Punkteteilung hätte greifbar sein können, wurde aber nicht erreicht, weil man sich von der „Clevernis“ der spielstarken Gegner verunsichern ließ, statt trotzig mit mehr Kampf dagegenzuhalten. 

In der nächsten Woche steht die Partie gegen Ramsthal an. Dort wird man versuchen, durch neue Aufstellungen der Motivation der Buben nach dieser Schlappe neuen Schub zu verleihen. 

Allerdings weisen die kommenden Gegner durchweg weit bessere Positionen im Leistungsklassement als die TC-Jungen auf. Dennoch, auch solche Gegner kann man bezwingen, wenn man Kampf, Leidenschaft und Siegeswille in die Waagschale wirft.

Es wird weiter ein schwerer Gang durch die Bezirksliga, doch unsere Jungs werden aufrecht und mit erhobenem Haupte in diesen sportlichen Kampf gehen. Kopf hoch.

Spielergebnisse